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Ortsspezifische Intervention, 20 m2 grosses Wandbild im Raum, Plastiksäcke in Maschendrahtzaun gewoben, 13.08. bis 17.09.2010, Zeughaus Gelterkinden, mobilmachen.ch (Fotos: Viktor Kolibal)

 

Beschrieb der Arbeit

Im ersten Stock des alten Zeughauses in Gelterkinden sind bei der ortsspezifischen Installation Blumenmotive in den Maschendrahtzaun eines Raumabteils gewebt. Das Drahtgitter dient als grobmaschiger Webgrund für die grossformatig abgebildeten, bunten Blumen. Aus farbigen Plastiktüten sind unter anderem eine Schwertlilie, Primeln, Fuchsien und eine Dahlie geflochten. Die grob gepixelte, L-förmige und rund zehn mal zwei Meter grosse Bildfläche weist eine glatt verwebte Vorderseite und eine wildere Rückseite auf.

Die Arbeit bildet gleichzeitig Kontrastpunkt und Stellungnahme zum militärischen Kontext und zum graubraun wirkenden Zeughaus als Ort. Das 68er Motiv des „flower power, love & peace, make love not war“ wird mit rezykliertem Material, den gebrauchten Plastiksäcken, neu aufgenommen.

Von Weitem betrachtet, verschmilzt die grobe Bildauflösung zu einem gut lesbaren Bild, wobei die Drahtgitter der anderen Abteile im ersten Stock die freie Sicht einschränken.

 

Entstehungsprozess

Fotografien von Blumen wurden am Computer in der Grösse definiert und zum Bild angeordnet. Die Auflösung wurde stark reduziert, so dass ein Pixel nur noch 6.5 Inch betrug. (Zum Vergleich: für einen guten Druck braucht es rund 300 Pixel/Inch.) Damit ergab sich ein Raster, welcher, um 45 Grad gedreht, genau dem Raster des Maschendrahtzaunes entsprach. Durch die grobe Auflösung und durch das Webmaterial ergibt sich eine Abstrahierung der naturalistischen Blumenmotive.

Für das Sammeln des Webmaterials wurden Leute mobil gemacht, möglichst einfarbige Plastiksäcke zu spenden. Der Aufruf erfolgte per Mail, mit vier öffentlichen Sammelstellen, Medienberichten, Aushängen, aufliegenden Infozetteln, direkter Anfrage und Tauschhandel.

 

 

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